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Urban Mobility

Stiller Vorreiter in Urban Mobility: Austin in Texas

Stiller Vorreiter in Urban Mobility: Austin in Texas

Lesedauer: 2 Minuten

Zusammenfassung:

  • Forscher testeten Mobility Hub in der texanischen Stadt Austin
  • Die Ergebnisse sind vielversprechend für Umwelt und Stadtbewohner

Die Erfindung des Autos zählt ohne Zweifel zu den Meilensteinen des menschlichen Erfindergeists. So veränderte das Automobil die Art und Weise wie sich der Mensch fortbewegt erheblich. Doch veränderte sich nicht nur die Mobilität, sondern auch das Umfeld des Menschen durch diese Neuerung. So wurden unzählige Kilometer an Straße gebaut und in den Städten Parkflächen erstellt.

Zu den größten Problemen der Welt gehört heute ohne Zweifel der Klimawandel. Einer der Hauptverursacher ist dabei der Individualverkehr. Dieser macht sich vor allem in den Städten negativ durch Feinstaubbelastung bemerkbar. Doch wie kann Mobilität im digitalen Zeitalter neu gedacht werden?
Das Stichwort lautet hier Urban Mobility. So werden unter diesem neuen Begriff Konzepte zusammengefasst, die die Fortbewegung innerhalb der Städte revolutionieren wollen. Einer der Vorreiter im Urban Mobility ist das texanische Austin. So hat in Austin das Rocky Mountain Institut ein Pilotprojekt durchgeführt, um neue Konzepte der Mobilität in Feldversuchen zu testen. Die Ergebnisse sind dabei vielversprechend.

Der Mobilitätsknotenpunkt

Forscher des Rocky Mountain Instituts starteten im vergangenen Jahr in der texanischen Stadt Austin ein Pilotprojekt, mit dessen Hilfe die Probleme des heutigen Verkehrssystems angegangen werden sollen. So sind mit dem städtischen Verkehr heutzutage vor allem negative Einflüsse auf die Gesundheit und das Stadtbild verbunden. Inspiriert wurde das Projekt dabei von sogenannten Mobility Hubs. Bei diesen handelt es sich um ein Zentrum, an dem verschiedene Verkehrsmittel in großer Menge zur Verfügung stehen. So werden etwa an bereits vorhandenen Bahnstationen Carsharing und Bikesharing angeboten. Ziel des Rocky Mountain Instituts war es, aufbauend auf diesem Konzept vor allem schlecht angebundene Stadtteile mobiler zu machen. So fokussierte das Pilotprojekt auf Viertel, die keine Anbindung zu Mobilitätsdiensten oder auch Transitstationen hatten. Diese Stadtteile sollten Zugang zu Mobilitätsformen erhalten, die eine Alternative zum Auto darstellen. Daneben sollten sie auch besser an soziale Versammlungsplätze wie etwa Parks oder Restaurants angebunden werden. Durch diese Maßnahmen soll die Lebensqualität der Bewohner dieser Viertel erhöht und gleichzeitig eine umweltfreundlichere Fortbewegung ermöglicht werden. Auf diese Weise werden durch wenige Maßnahmen mehrere urbane Probleme auf einen Schlag behoben.

Einer der Vorreiter im Urban Mobility ist das texanische Austin.

Fokus auf der 12ten Straße und der Chicon Straße

Um einen geeigneten Standort für das Hub zu finden, entwickelten die Forscher Auswahlkriterien. Ziel war es dabei eine geeignete Casestudy zu erarbeiten, die anderen Städten als Vorlage dienen kann, die einfach umzusetzen ist. Dabei wurden fünf Kriterien identifiziert. Diese waren die Fußgänger- und Radfahrerfreundlichkeit, das Fehlen von hochfrequentierten Verkehrsmitteln, demographische Diversität, gesundheitliche Probleme der Bewohner sowie die Nähe zu Firmen und Wohnungen.

Auf Basis dieser Kriterien wurde letztlich die Nachbarschaft in der Nähe der 12ten Straße und der Chicon Straße im Osten Austins ausgewählt. In Zusammenarbeit mit Mobilitätsdienstleistern, gesellschaftlichen Organisationen sowie globalen Experten für Mobilität wurde das Hub dann designt und errichtet. So wurde öffentlicher Personennahverkehr mit neuen Angeboten verknüpft. Dazu gehörte die Einrichtung von zwei Carsharing-Parkplätzen, eine Ladestation für elektrische Fahrräder, elektrische Scooter sowie vergünstigte Fahrten mit dem Ridesharing-Dienst Lyft. Darüber hinaus wurde das Gelände selbst noch ansprechend gestaltet indem schattenspendende Bäume, Pflanzen und ein Foodtruck implementiert wurden.

Die Ergebnisse der Studie

Um die Auswirkungen des Projekts bewerten zu können, nahmen die Forscher genaue Messungen vor. Dabei kamen Sie zu folgenden Ergebnissen: Die Anzahl der zu Fuß zurückgelegten Strecken erhöhte sich um 25 Prozent. Daneben verdoppelte sich die Aufenthaltszeit auf dem Gelände. Die Menschen verbrachten also mehr Zeit in der Nähe des Hubs, etwa um sich in den Schatten der Bäume zu setzen. Darüber hinaus verminderte sich die Nutzung von Autos um 39 Prozent. Eine weitere Auswirkung ging sogar über das Hub und seine unmittelbare Umgebung hinaus. So konnte in ganz Austin eine erhöhte Nutzung von E-Scootern und E-Bikes festgestellt werden.

Insgesamt führte das Hub daher auch zu einer Reduktion von Treibhausgasen und verminderte das Übergewicht der Anwohner. Daneben verbesserten sich sowohl die physische als auch die psychische Gesundheit der Anwohner. Die Einrichtung des Hub hatte damit umfassend positive Wirkungen sowohl auf die Umgebung als auch auf die Stadt insgesamt. Die Forscher schlossen daraus, dass die Errichtung weiterer Hubs mehr als wünschenswert ist. Dabei kann das erarbeitete Konzept rund um den Globus eingesetzt werden.