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Urban Mobility

Fährst du noch oder stehst du schon? Mobilität der Gegenwart

Fährst du noch oder stehst du schon? Mobilität der Gegenwart

Lesedauer: 2 Minuten

Zusammenfassung:

  • Immer mehr Staus und Umweltverschmutzung durch Autoverkehr
  • Digitalisierung, Nahverkehr und autofreie Städte als Gegenmodell

Auf unseren Straßen staut sich der Verkehr immer stärker. Damit kommt es zu einer zunehmend hohen Belastung mit Schadstoffen und Stress. Abhilfe könnten neueste Entwicklungen in der Digitalisierung, eine Ausweitung des Nahverkehrs oder autofreie Städte bringen.

Immer mehr Menschen in Deutschland besitzen ein Fahrzeug. Im Jahr 2018 betrug die Anzahl der Pkw 46 Millionen. Diese Flut an Fahrzeugen führt vor allem in Städten zu zunehmenden Problemen. So hat etwa in Ballungsgebieten die Umweltbelastung durch Stickoxide und andere gesundheitsgefährdende Stoffe in einem Ausmaß zugenommen, dass Verwaltungsgerichte sich gezwungen sahen, die gesetzlichen Grenzwerte per Fahrverbot einzuhalten. Weitere Probleme im urbanen Kontext die durch Pkw-Verkehr entstehen, sind der zunehmende Raummangel für Fahrzeuge, sowie Stress für Anwohner und Nutzer. Um diesen negativen Auswirkungen zu begegnen werden verschiedene Maßnahmen diskutiert, die im Optimalfall zusammen wirken können. Hierzu gehören die Förderung des Personennahverkehrs, eine Digitalisierung weiterer Teile von Ökonomie und Verwaltung, und als Radikalkonzept die autofreie Stadt.

Eine große Chance liegt in der Digitalisierung.

Neue Konzepte für eine veränderte Mobilität

Laut Svenja Polst vom Fraunhofer-Institut IESE in Kaiserslautern, ist die Digitalisierung ein Schlüsselfaktor für eine effizientere Mobilität. Es werden digitale Plattformen benötigt, die nachhaltige mobile Dienste anbieten, so die Wissenschaftlerin. Solche digitalen Plattformen können, so die Expertin, auch von Bürgern mitgestaltet werden und sich in ihrer Form und Funktion dem Bedarf anpassen. Die Anwendungsmöglichkeiten von digitalen Plattformen reichen von CarSharing bis hin zu organisierten Mitfahr- und Transportgelegenheiten. Auch Bürgerdienste könnten in Zukunft digital erledigt werden, um Fahrten zu vermeiden.

Als neues Versuchskonzept der Verkehrsplanung gilt der kostenlose Nahverkehr, der in mehreren deutschen Städte getestet werden soll. Kritiker argumentieren mit den dadurch entstehenden Kosten. Befürworter hingegen sehen darin einen schritt in die richtige Richtung. Zumal die Städte durchschnittlich etwa dreimal soviel für den Pkw-Verkehr ausgeben, wie für den Nahverkehr. Auf der individuellen Seite sparen besonders Singlehaushalte bei der Benutzung der Öffentlichen, gegenüber der Variante mit eigenem Pkw.

Einen radikaleren Weg versuchen einige Modellstädte wie Kopenhagen zu gehen, indem sie sich als autofreie Stadt der Zukunft sehen. Durch Homeoffice oder flexible Co-Working-Räume, die tageweise gemietet werden können, kann der Pendlerverkehr reduziert und die Lebensqualität in der Stadt verbessert werden. Die Entwicklung hat hierbei noch kein Ende gefunden, sondern steht erst an ihrem Beginn. Bereits auch sind schon mobile selbstfahrende Räume im Einsatz, die als Arbeitszimmer, Praxis oder Hotelzimmer genutzt werden können. In Städten wie Kopenhagen scheint die autofreie Stadt also keine Utopie mehr zu sein. Mittlerweile bewegen sich 50 Prozent aller Kopenhagener mit dem Rad. Die Verkehrsexpertin Polst ist überzeugt, dass wir unsere Mobilität umweltfreundlich gestalten können, wenn wir nur wollen.