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Werden ländliche Regionen mobiler durch Ridesharing?

Werden ländliche Regionen mobiler durch Ridesharing?

Lesedauer: 2 Minuten

Zusammenfassung:

  • Der ÖPNV ist in ländlichen Regionen stark begrenzt
  • Die Vorteile von Ridesharing stehen Nachteilen und Hemmnissen gegenüber

Der ÖPNV ist gerade in ländlichen Regionen gering ausgebaut. Für die Zukunft sieht es eher so aus, als würde sich dieses Problem verschärfen, denn je geringer die Bevölkerungsdichte, umso weniger lohnt sich das Betreiben für die Unternehmen. Durch die Abwanderung aus den Dörfern, werden die Angebote des ÖPNV vermutlich eher sinken und das Problem mit der Mobilität verschärft sich. Ohne eigenen Pkw ist das Leben in vielen kleinen Orten auf Grund fehlender Mobilität schwierig, Ridesharing soll dieses Problem lösen. Es steht für Mitfahrgelegenheiten, sodass mehr Menschen im Fahrzeug sitzen und gemeinsam zu einem Ort fahren. Portale, die dies vermitteln, gibt es bereits wie beispielsweise blablacar.de. Meist werden bei diesen Angeboten größere Strecken zurückgelegt, grundsätzlich kann aber auch das gemeinsame Fahren in die nächste Stadt angeboten werden.

Ridesharing – Keine neue Erfindung

Standartbusse sind in kleinen Orten auf Grund von geringen Fahrgastzahlen überdimensioniert und nicht wirtschaftlich. Sie belasten die Umwelt außerdem mehr, als es Mitfahrgelegenheiten tun. Bei diesen wird das Auto sowieso bewegt und nur mit mehr Personen besetzt. Wichtig bei dieser Beförderung ist, dass erst einmal der Kontakt hergestellt wird. Was bei Arbeitskollegen oder Freunden funktioniert, funktioniert bei Fremden nicht ohne weiteres. Hier wird in der Regel eine Plattform benötigt. Auf dieser können Fahrten angeboten und angenommen werden. Die Bezahlung erfolgt je nach Plattform über die Plattform oder persönlich. In Städten und zwischen Städten funktioniert dieses System bereits gut, aber kann es auch die Herausforderungen im ländlichen Raum lösen?

Fremde Menschen werden weniger gerne mitgenommen als einem bekannte.

Probleme in dünnbesiedelten Gebieten

Grundsätzlich ist der Anteil an Alleinfahrten sehr hoch, sodass theoretisch die Kapazität besteht, jemanden mitzunehmen. Es gibt aber einige praktische Probleme, die der Theorie im Weg stehen:

  • Es muss eine Hinfahrt und eine Rückfahrt organisiert werden, die Wahrscheinlichkeit, dass die Zeiten bei Fremden beide übereinstimmen, ist aber sehr gering.
  • Umwege durch die mitgereiste Person sollten 10 Minuten nicht überschreiten. Ansonsten wird das Alleinfahren bevorzugt.

Dazu kommen der Organisationsaufwand und die Pflicht sich an die Zeiten zu halten. Was für Pendler zur Arbeit noch gut funktioniert, da diese in der Regel jeden Tag zur gleichen Zeit die gleiche Strecke fahren und idealerweise „Stammmitfahrer“ haben, ist viele Menschen gerade für kurze Strecken zu viel Aufwand.

Die Bereitschaft jemanden mitzunehmen

Jemand Fremden mitzunehmen ist deutlich riskanter, als Freunde oder Bekannte mitzunehmen. Entsprechend ist die Bereitschaft bei einem selbst bekannten Menschen deutlich höher, als die Bereitschaft fremde Menschen mitzunehmen. Wie hoch die Bereitschaft generell ist, hängt von Erfahrungen und dem sozialen Umfeld ab. Ist Ridesharing in Deinem Umfeld an der Tagesordnung, wirst Du es anders betrachten, als jemand, der noch nie Kontakt mit dem Thema hatte. Fremde Menschen werden weniger gerne mitgenommen als einem bekannte und wenn es fremde Menschen sind, dann nehmen Männer wie Frauen lieber fremde Frauen mit. Bei Menschen, die miteinander bekannt sind, ist das Geschlecht dagegen unwichtig.

Fazit

Ridesharing stößt gerade in dünnbesiedelten Gebieten auf Hindernisse und es ist daher nicht davon auszugehen, dass es das Mobilitätsproblem lösen kann. Es ist allerdings eine Möglichkeit, wenn es sich um feste Fahrgemeinschaften handelt, die dann die Umwelt schonen und für den einzelnen mehr Mobilität bedeuten.