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Zusammenfassung:
- Car- und Ridesharing sowie andere innovative Mobilitätskonzepte drängen das eigene Auto zurück
- Die Nutzung von MaaS kann neben ihren positiven Effekten auf die Umwelt auch Zeit und Geld sparen
Die Mobilität wird zur Dienstleistung. Der Trend weg vom eigenen Auto, hin zum Sharing und zur Nutzung der öffentlichen Verkehrsmittel ist dringend notwendig – zum einen um unsere Umwelt zu schonen und die Luft sauberer zu halten, zum anderen aber auch um die Straßen vor allem in den stetig wachsenden Städten zu entlasten. Die Verstädterung ist nämlich ein weiterer Trend der modernen Gesellschaft. Lebten 1950 noch 29 % der Weltbevölkerung in Städten, war es im Jahr 2000 bereits die Hälfte, heute 55 % und 2050 sollen es Prognosen zufolge 70 % sein. Und da nicht nur der Anteil von StädterInnen an der Weltbevölkerung wächst, sondern auch die absolute Zahl der Weltbevölkerung an sich, bedeutet dies ein rasantes Wachstum der urbanen Regionen und Metropolen. Dieses Wachstum bringt nicht nur Probleme im Bereich Wohnraum, sondern eben auch in der Mobilität mit sich. Im Folgenden findest du einige Zahlen, die Trends im Verkehrssektor auf der NutzerInnenseite verdeutlichen.
Weg vom eigenen Auto
Zahlen aus den USA zeigen, dass immer weniger junge Menschen einen Führerschein machen. In der Altersgruppe der 20 bis 24-Jährigen besaßen 1983 noch 92 % einen Führerschein. Im Vergleich dazu waren es 2014 nur noch 77 %. Auch der Verkehr in London verzeichnet einen signifikanten Rückgang im motorisierten Individualverkehr. Der Anteil von Fahrten, die im privaten PKW getätigt wurden, an der Gesamtzahl der Fahrten ist in den vergangenen 15 Jahren von 47 % auf 36 % gesunken. Im Zentrum der Stadt liegt er sogar lediglich bei 3 %.
Der Umstieg auf die Nutzung von Sharing Angeboten und den öffentlichen Personennahverkehr spart einer Stadtbewohnerin oder einem Stadtbewohner nicht nur durchschnittlich 24 % der Kosten eines eigenen Autos, sondern auch Zeit und Nerven durch die Umgehung von Staus und das Vermeiden der oftmals lästigen und zeitaufwändigen Parkplatzsuche.
Die Alternative zum eigenen Auto ist die geteilte Mobilität.
Hin zum Sharing
Die Alternative zum eigenen Auto ist die geteilte Mobilität – egal ob im geteilten PKW oder im ÖPNV. Eine Untersuchung aus Großbritannien zeigt, dass neue NutzerInnen einer Carsharing App die Nutzung ihres eigenen Autos um 10 % verringern und gleichzeitig ihre Nutzung öffentlicher Transportmittel um 7 % steigern. Aus einer weiteren Untersuchung aus den USA geht derweil hervor, dass Leute, die ihr Auto verkauften, nun zu 9 % ausschließlich auf On-Demand Services wie zum Beispiel die App zur Fahrtenbuchung UBER setzen. Diese Methode reduziert jedoch leider nur die Anzahl der Autos und nicht die der getätigten Fahrten. Weitere 9 % nutzen dagegen lieber eine Mischung aus verschiedenen Verkehrsmitteln. Diese multimodale Mobilität besteht neben Sharing ebenso aus ÖPNV oder dem Fahrrad. Ein bemerkenswerter Vorteil von MaaS ist darüber hinaus, dass durch ein einziges Auto, das im Ridesharing verwendet wird, ganze zehn private PKW eingespart werden können und durch ein Auto, das im Carsharing eingesetzt wird, sogar 25 privat genutzte Autos von den Straßen verschwinden können.
Die Zukunft der Automobilhersteller
Die Anzahl an Autos auf den weltweiten Straßen hat zwar vor allem aufgrund des Bevölkerungswachstums sowie der Entwicklung in aufstrebenden Wirtschaftsnationen des Globalen Südens noch nicht ihren Höchststand erreicht, doch sind trotzdem Trends erkennbar, die das Wachstum der Automobilbranche auf lange Sicht einschränken werden.
Aus diesem Grund beschränken sich Automobilhersteller mittlerweile schon nicht mehr auf die Produktion der Autos, sondern versuchen selbst in die MaaS Branche einzusteigen und treiben neue Technologien wie das autonome Fahren voran.
Projekte dieser Art von deutschen Automobilkonzernen sind beispielsweise Moia von VW, das bereits in Hannover und Hamburg getestet wird, oder das Mobilitätsdienstleistungsunternehmen SHARE NOW, das BMW und Daimler gemeinsam betreiben. Dieses ist ein Joint-Venture ihrer zuvor getrennten Carsharing Töchter DriveNow und Car2go.