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Zusammenfassung:
- Neue App bündelt Lkw-Verkehr
- Kosten- und Emissionseinsparungen möglich
Klimaschutzverordnungen, strenge Emissionsgesetze und hoher Kostendruck zwingen die Logistikbranche zu Veränderungen. Die Logistikbranche ist in Deutschland einer der größten Wachstumsmärkte, jedoch auch einer der größten Emittenten des klimaschädlichen Gases CO2. Um künftigen Umweltstandards gerecht zu werden, experimentiert die Branche mit neuen Konzepten, die eine Einsparung von CO2, wie auch eine Reduzierung der Kosten, ermöglichen könnte. Die neueste Idee hierfür ist das sogenannte Platooning. Hierbei werden über eine App zusammenpassende Lkw-Fuhren gefunden, die nun zusammen über die Straßen rollen. Durch das dichte Hintereinanderfahren der Lkw soll ein treibstoffsparender Effekt entstehen und so die Kosten für Umwelt und Spediteur senken. Obwohl die technologischen Probleme des Platooning längst gelöst sind, gibt es noch keine geeignete Plattform hierfür. Dies möchte der dänische Betriebswirt Jakob Muus ändern.
So funktioniert Tinder für den Lkw
Wenn es nach StartUp-Gründer Jakob Muus geht, dann fahren Lkw in Zukunft nur noch mit wenigen Metern Abstand hintereinander, und nutzen so den Windschatten des zuvor fahrenden Lkw aus. Hierdurch erhofft sich der Gründer eine Einsparung von Treibstoff und damit eine Reduzierung der Kosten und des CO2-Ausstoßes. Durch die Verbindung von mehreren Lkw soll zudem das Unfallrisiko gesenkt werden. Die Technologie hierfür heißt Platooning und funktioniert so: Ein elektronisches System sorgt dafür, dass zwei oder mehr Lkw mit geringem Abstand hintereinanderfahren können, ohne dass es zu einer Kollision kommt. Mit Hilfe von elektronischen Fahrassistenz- und Steuersystemen wird eine elektronische Deichsel hergestellt, die mittels einer Car-to-Car-Kommunikation verbunden ist. Das führende Fahrzeug gibt dabei die Geschwindigkeit und Richtung vor, während die anderen folgen. Dabei sorgt die elektronische Kopplung des Platoons für die nötige Verkehrssicherheit.
Hierbei werden über eine App zusammenpassende Lkw-Fuhren gefunden, die nun zusammen über die Straßen rollen.
Die Idee klingt gut, doch warum sollten Spediteure im ohnehin schon hart umkämpften Logistikmarkt der Konkurrenz erlauben, sich kostensparend an ihr Heck zu hängen? Dies sei nur mit beiderseitigen Vorteilen möglich, so der Firmenchef Muus. Der Trick: die Kostenersparnis wird von den Partnern geteilt. Eine Software sorgt dafür, dass jeder Lkw, unabhängig von der Spedition, auf der Straße einen Platooning-Partner finden kann. Dies soll so eine Art Tinder für Trucks sein, so Jakob Muus. Die Software erlaubt es, die Trucks während ihrer Platooning-Fahrt zu tracken und so die Menge und den Preis des nun weniger verbrauchten Treibstoffs zu berechnen. Die eingesparte Summe wird anschließend zwischen den Speditionen geteilt. Da alle Parteien von Platooning profitieren, hat die Branche gegenüber der Neuerung keine Einwände. Ganz im Gegenteil: die Branche begrüßt innovative Konzepte, da sie im internationalen Wettbewerb mit günstigeren Fahrern aus Osteuropa, und dem Transportgeschäft auf der Schiene, steht.