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Zusammenfassung:
- Die Mobilität der Zukunft geht nur schleppend voran. Das liegt unter anderem daran, dass es an Zukunftsmodellen mangelt. Hinzukommt, dass sich Interessensgruppen auch gegen bestimmte Veränderungen stellen.
- Um die Zukunft der Mobilität voranzutreiben, müssen mehrere Aspekte gleichzeitig betrachtet werden. Energiepolitische Herausforderungen gehen mit sozialpolitischen einher. Es fehlt eine allumfassende Vision.
Mobilität ist im Wandel, das weiß inzwischen jeder. Allerdings wird vielen innovativen Ideen wenig Aufmerksamkeit geschenkt. Das liegt häufig daran, dass niemand sich vorstellen kann, dass diese eine Chance haben sich innerhalb unseres bestehenden Systems entwickeln zu können. Generell nehmen viele Verbraucher einen Stillstand wahr, da sich tatsächlich wenig verändert. Schließlich geht sogar die Entwicklung des Elektroautos nur schleppend voran.
Soll sich überhaupt etwas verändern?
Jemand der wöchentlich mehrere Stunden im Stau steht mag diese Frage als Affront werten, jedoch gibt es tatsächlich Interessensgruppen, die einem Wandel nicht wohlgesonnen entgegenblicken. Insbesondere die Elektromobilität hat viele Gegner. So zum Beispiel die Ölindustrie. In vielen Staaten trägt die Ölförderung den größten Teil zum BIP bei, hunderttausende Menschen sind in der Branche beschäftigt und mehrere multinationale Unternehmen sind aktiv am Geschäft mit dem schwarzen Gold beteiligt. Die Zukunft der Mobilität wird weniger auf fossile Brennstoffe angewiesen sein, da sind sich die Experten einig. Solange aber den Menschen, den Unternehmen und den Staaten, die vom Ölgeschäft abhängig sind keine plausiblen Alternativen geboten werden, werden diese sich weiterhin gegen eine ökologische Wende stark machen.
Es fehlt die Vision, die den Unternehmen und Verbrauchern Planungssicherheit gibt.
Es fehlt der Fahrplan in die Zukunft
Was Verbraucher ebenfalls verwirrt, ist die Vielzahl an Optionen. Hyperloop, Flugtaxis oder doch autonomes Fahren? Es fehlt die Vision, die den Unternehmen und Verbrauchern Sicherheit gibt. An dieser Stelle sind die Staaten, beziehungsweise die Staatengemeinschaft in der Pflicht. Zunächst muss ein Konzept entwickelt werden, dass alle Faktoren berücksichtigt. Mobilität muss sich verbessern, aber weiterhin für jeden zugänglich sein. Die Urbanisierung muss berücksichtigt werden und auch die energiepolitischen Herausforderungen müssen Teil des Konzepts sein. Die Kommunikation zu den Unternehmen muss sich verbessern und mehr Freiräume geschaffen werden. Die Ideen des privaten Sektors müssen schneller und gezielter auf ihre Alltagstauglichkeit getestet werden können. Unternehmen warten teilweise Jahre auf Genehmigungen, um Ihre Innovationen in der Praxis betrachten zu können. Außerdem sollten sich Regierungen klar positionieren und Projekte gezielt fördern. Das erleichtert den Weg für Investitionen und gibt auch den Verbrauchern mehr Sicherheit. Im Übrigen könnte die Ölbranche sich so auch besser auf kommende Veränderungen einstellen.
Kurzfristig betrachtet: Was steht der Mobilität der Zukunft momentan im Weg?
Abgesehen von den oben genannten Aspekten sind es vor allem rechtliche und ethische Hürden. Bei autonomen Fahren beispielsweise ist man technisch schon ziemlich weit. Anders als die Rechtswissenschaft, die noch keine konkrete Antwort auf die Schuldfrage, im Falle eines Unfalls hat. Bei ökologischeren Alternativen liegt das Elektroauto weit vorne. Allerdings werden für die Herstellung der Batterie Rohstoffe wie Kobalt oder Lithium benötigt. Diese sind selten, der Abbau ist nicht sonderlich umweltfreundlich und die Arbeitsbedingungen sind häufig menschenunwürdig. Kurzfristig betrachtet, müssen solche Probleme schneller angegangen werden. Langfristig, wird die Zukunft der Mobilität durch ein fehlendes Konzept zurückgehalten.