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Autonomes Fahren

So autonom ist autonomes Fahren wirklich

So autonom ist autonomes Fahren wirklich

Lesedauer: 2 Minuten

Zusammenfassung:

  • Autonomes Fahren wird in Zukunft möglich sein
  • Autonom bedeutet immer Abhängigkeit vom System

Mit der Weiterentwicklung der Telekommunikationstechnik wird autonomes Fahren in Zukunft möglich sein. Autonomes Fahren bedeutet immer eine Abhängigkeit von steuernden Systemen.

Die Beliebtheit des Automobils ist ungebrochen. In Deutschland waren im Jahr 2018 46 Millionen Fahrzeuge zugelassen. Der zunehmend dichte Verkehr stellt eine Herausforderung für die Verkehrsinfrastruktur und den Umweltschutz dar. Große Mengen an Fahrzeugen erzeugen Stau, Parkplatzmangel und hohe Emissionen. Autonome Fahrzeuge könnten diesen Problemen in Zukunft entgegenwirken. Beim autonomen Fahren ist der Mensch nur Passagier, während das Fahrzeug die komplette Steuerung übernimmt.

Die Entwicklung hin zum autonomen Fahren erfolgt in unterschiedlichen Entwicklungsschritten, die von Experten auch als die fünf Level der Automatisierung benannt werden. Bisher wurden lediglich die ersten beiden Stufen der Automatisierung im Markt technisch umgesetzt. Automobil- und Technologieunternehmen arbeiten mit Hochdruck an der Realisierung der letzten drei Stufen der Automatisierung, da dies einen der lukrativsten Zukunftsmärkte darstellt.

Autonomes Fahren hängt von Systemen ab

Autonomes Fahren ist von vielen hochkomplexen und miteinander vernetzten Systemen abhängig. Obwohl beim autonomen Fahren bisher nur die zweite Entwicklungsstufe, das teilautonome Fahren, realisiert wurde, werden bereits heute in Fahrzeugen eine Vielzahl von vernetzten Systemen verbaut. Damit ein System steuernd eingreifen kann, muss eine komplexe Elektronik aus Sensoren, Software und Steuergeräten, zu einer perfekten Einheit kombiniert werden. Die heute schon anspruchsvolle Technik muss, um autonomes Fahren zu realisieren, in Zukunft wesentlich leistungsfähiger und damit auch technisch komplexer werden.

Mit der Weiterentwicklung der Telekommunikationstechnik wird autonomes Fahren in Zukunft möglich sein.

Die Herausforderung eines autonomen Fahrzeugs (Level 5) liegt in der benötigten Kommunikation mit der Umwelt. Autonomes Fahren mit fahrzeuginterner Sensorik ist nur möglich bei bestimmten Bedingungen (keine Fußgänger, kein Kreuzungsverkehr etc.). Im realen Straßenverkehr müssen autonome Fahrzeuge dagegen miteinander kommunizieren, um Gefahrensituationen zu lösen. Hier wird deutlich, wie sehr das autonome Fahren von Sensorik- und Kommunikationssystemen abhängig ist. Ohne leistungsfähige Kommunikationssysteme ist das autonome Fahren praktisch nicht möglich. Aus diesem Grund kommt dem neuen Mobilfunkstandard 5G große Bedeutung zu. Bei der Kommunikation mit anderen autonomen Fahrzeugen und mit fest installierter Sensorik, etwa in Parkhäusern, Verkehrszeichen oder Ampelanlagen, fallen riesige Datenmengen an, die mit dem heutigen Mobilfunkstandard nicht bewältigt werden. Kommt es zu Störungen des Mobilfunksystems oder gar einem Totalausfall, bricht das System autonomes Fahren zusammen. Eine weitere Systemgefahr droht von außen durch absichtliche Hacks der an der Steuerung beteiligten Systeme. Autonome Systeme erfordern deshalb ein hohes Maß an Datensicherheit, nicht nur um die Fahrsicherheit, sondern auch die Kontrolle über die eigenen Streckendaten, zu erhalten. Die Entwicklung autonomer Fahrzeuge ist somit eng verbunden mit dem Ausbau und der Sicherheit von leistungsfähigen Kommunikationswegen.

Autonome Fahrzeuge erweisen sich auf Grund ihrer enormen Systemabhängigkeit keineswegs als autonom, sondern ersetzen die vormalige Notwendigkeit eines Fahrers durch die Notwendig von Steuerungs- und Kommunikationssystemen.