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Urban Mobility

Wie MaaS die Wohnsituation in Städten verändert

Wie MaaS die Wohnsituation in Städten verändert

Lesedauer: 2 Minuten

Zusammenfassung:

  • Mit MaaS Dienstleistungen können verschiedene Transportmoden nach individuellen Bedürfnissen genutzt und kombiniert werden
  • Vor allem dicht besiedelte Städte können stark von Mobility Services profitieren

Stell dir vor, du lebst in New York und du arbeitest am Times Square. Doch wie kommst du am besten hin? Fährst du mit dem Taxi oder nimmst du die Metro? Gehst du zu Fuß oder fährst mit dem Fahrrad? Die Antwort auf solche Fragen könnte in Zukunft MaaS sein. MaaS ist die Abkürzung für „Mobility as a Service“, Mobilität als Dienstleistung. Es bezeichnet eine Art Plattform, die Zugang zu vielen verschiedenen Transportmoden gleichzeitig bietet. Dadurch sollen Pendler an Freiheit und Flexibilität gewinnen, ohne ein eigenes Auto besitzen zu müssen. Auch im gewerblichen Bereich, wie zum Beispiel beim Transport von Frachten kommt MaaS zur Anwendung.

Mit einer Mobilitäts-App könntest du deine Reise planen und wärst in der Lage öffentliche Verkehrsmittel, Car Sharing, Mietfahrräder und Taxis nach deinen Bedürfnissen zu kombinieren. Ein solches Geschäftsmodell betreibt das schwedische Unternehmen UbiGo, das 2014 in Göteborg ein erfolgreiches Pilotprojekt mit 70 Haushalten durchführte. Auch die finnische Gruppe MaaS Global verfolgt einen ähnlichen Ansatz. Andere Start-ups bieten innovative Mobility Services wie zum Beispiel das digitale Speditionsunternehmen Cargonexx. Große Hoffnungen liegen in der Entwicklung von autonomen Fahrzeugen, die die Kosten für on-demand Dienstleistungen wie Uber deutlich senken könnten.

Im Moment stehen MaaS-Unternehmen noch vor technologischen und auch rechtlichen Herausforderungen. Doch durch den Erfolg von Maas könnten sich das Stadtbild großer Metropolen in Zukunft deutlich verändern. Wie könnte sich beispielsweise die Wohnsituation in Städten entwickeln?

Generell gilt, dass eine höhere Mobilität die Ausbreitung der Städte in den ländlichen Raum weiter vorantreibt.Mobility as a Service – Was ist MaaS? Und wie können Mobility Services eine Stadt verändern?

Historisches Städtewachstum

Vor einem Blick in die Zukunft lohnt sich ein Blick in die Vergangenheit der Stadtentwicklung. Das Wachstum der Städte ging stets mit der Erfindung neuer Verkehrsmittel einher. Im 19. Jahrhundert hatten Städte typischerweise einen Durchmesser von etwa fünf Kilometern und wurden hauptsächlich zu Fuß oder mit dem Pferd durchquert. Die Städte waren dicht besiedelt und ihre Flächen wurden sowohl als Wohnraum, als auch gewerblich genutzt.

Im Zuge der Industrialisierung wurden neue Verkehrsmittel erfunden. Durch die Entdeckung des Elektromotors wurde der Bau von Straßenbahnen möglich. Zum Beginn des Zwanzigsten Jahrhunderts entwickelte sich diese zum Massentransportmittel.  Dadurch wuchsen auch die Städte sternförmig entlang der Schienennetze weiter und verbanden die Stadt mit den benachbarten Orten. In dieser Zeit begannen die wohlhabenderen Leute, in die äußeren Bereiche der Städte zu ziehen, während die Arbeiterklasse weiterhin im Stadtzentrum lebte.

Das Automobil läutete eine neue Ära ein. Nicht länger an Schienennetze gebunden konnten sich die Städte in alle Richtungen weiter ausbreiten. Viele herkömmliche schienengebundene Verkehrsmittel wurden aufgrund hoher Unterhaltskosten und durch die Popularität des Automobils verdrängt; in Amerika mehr als in Europa. Auch die Wohnsituation veränderte sich. Weniger Wohlhabende konnten sich nun in der Peripherie von großen Städten ansiedeln, welche per Auto oder Bus erreichbar war. Auch industrielle und gewerbliche Gebiete wurden mehr und mehr dezentralisiert und bewegten sich weg vom Stadtzentrum.

Der Bau von Schnellstraßen nach dem zweiten Weltkrieg trieb diese Entwicklungen weiter voran. Das Auto wurde zum Hauptverkehrsmittel für Passagiere und Fracht.

Veränderungen durch MaaS

Generell gilt, dass eine höhere Mobilität die Ausbreitung der Städte in den ländlichen Raum weiter vorantreibt. Dadurch können sich Vorstädte weiter entfalten. Doch wie genau sich die Wohnsituation in einer Stadt entwickeln wird hängt sehr von der Stadtverwaltung, den wirtschaftlichen Gegebenheiten und den Stadtbewohnern selbst ab.

Die Immobilienberaterfirma Cushman & Wakefield führte eine Studie zu Implikationen von MaaS für kommerziell genutzte Grundstücke durch.

Kurz- und mittelfristig wird das eigene Auto wohl weiterhin seine Position als Hauptverkehrsmittel behalten. Dicht besiedelte Städte wie New York oder Washington können stärker von Mobility Services profitieren als autozentrierte Städte wie Phoenix oder Orlando. Auch sogenannte „gateway cities“, die über einen Hafen oder Flughafen verfügen zählen zu den „early adopters“.

Langfristig gesehen hingegen könnte vor allem das Autonome Fahren sehr große Veränderungen bedingen. Konsumenten würden aufgrund von geringeren Kosten und höherem Komfort längere Pendelzeiten in Kauf nehmen. Die Zeit des Transits könnte für Arbeit oder Unterhaltung genutzt werden. Auch städtische Räume würden frei werden, die bisher für Tankstellen oder Parkplätze genutzt werden. Hier könnte dann neuer Wohnraum entstehen.