Harley-Davidson ist seit langem ein Symbol für Freiheit, Abenteuer und den unverwechselbaren Klang von Benzinmotoren. Doch mit dem wachsenden Interesse an umweltfreundlicheren Transportmitteln und der Entwicklung leistungsstarker Elektromotoren drängt sich die Frage auf: Ist es möglich, eine Harley-Davidson auf einen Elektromotor umzurüsten? Diese Frage wirft nicht nur technische, sondern auch emotionale Aspekte auf, da die treue Fangemeinde der Marke an der Tradition und dem Erbe der klassischen Verbrennungsmotoren festhält. Wir wollen euch aber ein Projekt des Youtube Channels „Rich Rebuilds“ vorstellen, die sich eine klassischen Harley vorgenommen haben und komplett auf Elektroantrieb umgestellt haben. Nachmachen in Deutschland ist sicherlich schwierig, aber vielleicht ist das ja auch mal ein Bastler-Projekt für einen ambitionierten Schrauber hierzulande.
Teil 1: Die Harley zerlegen
Die Herausforderungen der Umrüstung: Technische Aspekte im Fokus
Die Umrüstung einer Harley Davidson auf einen Elektromotor stellt technische Herausforderungen dar, die nicht zu unterschätzen sind. Während klassische Verbrennungsmotoren über ein komplexes System aus Kraftstoffversorgung, Kühlung und Auspuff verfügen, erfordert die Integration eines Elektromotors eine Neugestaltung des Antriebssystems. Das bedeutet nicht nur den Einbau eines Elektromotors, sondern auch die Implementierung eines Batteriesystems, eines Wechselrichters und einer Steuerungselektronik. Darüber hinaus müssen Aspekte wie das Gewicht und die Platzierung der Batterien, die Kühlung des Motors sowie die Anpassung des Fahrwerks berücksichtigt werden. Diese technischen Aspekte erfordern eine sorgfältige Planung und Umsetzung, um eine sichere und zuverlässige Funktionalität des umgerüsteten Motorrads zu gewährleisten. Außerdem sind ein ausgeprägtes technisches Verständnis und eine Menge besonderer Teile notwendig. Damit der Harley-Vibe erhalten bleibt, braucht es entsprechende individuelle Ersatzteile für Harley Davidson. In Deutschland kommt dann noch dazu, dass ja auch noch eine TÜV-Prüfung erfolgen muss, wenn die Maschine im Straßenverkehr genutzt werden soll. Dieses Problem ist in Amerika etwas kleiner und falls ihr wirklich mal so ein Projekt angehen wollt, dann solltet ihr das bedenken.
Teil 2: Der Einbau des Elektro-Motors
Nun geht es ans Werk: Das Team startet den Rebuild und den Einbau der Elektro-Motors. Dafür wird die Harley von sämtlichen Flüssigkeiten befreit. Der Motor, das Getriebe und sämtliche Anbauteile werden demontiert, um Platz für die Transplantation ihres neuen, elektrischen Herzens zu schaffen. Dabei kommt ein 20-Kilowatt-Motor zum Einsatz, der ein Spitzenleistung von 50 Kilowatt erzeugt und bereits erfolgreich in anderen Motorrädern sowie kleinen vierrädrigen E-Fahrzeugen eingesetzt wird.
Teil 3: Ein neues Design für die Harley
Da die alte Harley komplett zerlegt wurde, macht sich das Team von Rich Rebuilds nach dem Motor nun an das neue Design der Maschine. Diese wird Stück für Stück wieder aufgebaut, um das bekannte und beliebte Fahrgefühl bestmöglich zu erhalten.
Teil 4: Der erste Start
Das Team macht gute Fortschritte und im vierten Teil der Serie wird die neue Harley erstmals gestartet. Für eine Testfahrt reicht es aber knapp noch nicht.
Teil 5: Die Räder werden wieder angebaut
Nun ist es fast so weit. Die letzten Feinheiten werden geregelt und der Einbau der neuen Räder findet statt.
Teil 6: Neue DIY Elektro-Harley im Einsatz
Endlich ist es soweit. Das komplett neu und selbst gebaute Motorrad darf endlich auf die Straße. Im Video wird berichtet, dass der Motor Geschwindigkeiten von über 100 Stundenkilometern erreicht. Controller, Akkus und Ladeelektronik wurden nahezu unsichtbar in das Bike integriert, um den Look einer kraftvollen Verbrenner-Harley zu bewahren. Zu diesem Zweck sind die benötigten Akkus beispielsweise diskret im ehemaligen Benzintank des Motorrads untergebracht worden. Die erste Spritztour bringt dennoch eine ungeahnte Überraschung…
Fazit: DIY Elektro-Harley selber bauen ist ein Großprojekt
Die Umrüstung einer Harley Davidson auf einen Elektromotor ist zweifellos ein Großprojekt, das technisches Know-how, Zeit und finanzielle Ressourcen erfordert. Während es durchaus möglich ist, eine DIY-Elektro-Harley zu bauen, sollten potenzielle Bastler die damit verbundenen Herausforderungen und Kosten sorgfältig abwägen. Von der Beschaffung der richtigen Komponenten über die technische Umsetzung bis hin zur Wartung und Pflege des umgerüsteten Motorrads gibt es zahlreiche Aspekte zu beachten. Trotzdem bietet das Projekt die Möglichkeit, ein einzigartiges und umweltfreundliches Fahrzeug zu schaffen, das die Faszination von Harley-Davidson mit den Vorteilen der Elektromobilität vereint. Wer sich dieser Herausforderung stellt, kann nicht nur ein individuelles Fahrerlebnis genießen, sondern auch einen Beitrag zum nachhaltigen Transport leisten. Aber Achtung: In Deutschland gibt es eine größere Hürde für den Straßenverkehr als in den vorgestellten Videos – der TÜV.